Tierforschung und Computational Neuroscience
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Durch Optimierung und Austausch von Methoden und Daten trägt Computational Neuroscience maßgeblich dazu bei, Tierversuche auf ein Minimum zu begrenzen und dabei ein Maximum an Erkenntnisgewinn zu erzielen. Computersimulationen und theoretische Modelle können sogar manche Versuche ganz ersetzen. |
Ohne experimentelle Daten kommt jedoch auch diese neue Disziplin nicht aus. Auch in Zukunft werden Tierversuche notwendig sein, um grundlegende Fragen zur Funktion der Nervensysteme von Mensch und Tier zu klären, um Basisdaten für Modelle zu erheben, um Hypothesen zu überprüfen und um medizinische oder technologische Anwendungen sicher zu testen, bevor sie bei Menschen eingesetzt werden.
Dabei sehen sich die Wissenschaftler des Bernstein Netzwerks klar den 3R-Prinzipien (aus dem englischen: "Refine, Reduce, Replace") verpflichtet: Alle Forschungsarbeiten werden so konzipiert, daß Tierversuche verbessert werden, ihre Anzahl reduziert wird oder Tierversuche durch andere Methoden ersetzt werden.
Information zu Tierversuchen in der Wissenschaft
- Tierversuche verstehen. Eine Informationsinitiative der Wissenschaft.
Webseite der Initiative aller deutschen Wissenschaftsinstitutionen. - Tierexperimentelle Forschung am Deutschen Primatenzentrum DPZ
>> zur Webseite - Gemeinsame Stellungnahme der europäischen Federation of European Neuroscience Societies (FENS) und der amerikanischen Society for Neuroscience (SfN)
>> zur Bedeutung nicht-humaner Primaten in der biomedizinischen Forschung
Tierschutz-Gesetzgebung in Europa
- Neue EU-Richtlinie zum Schutz der für wissenschaftliche Zwecke verwendeten Tiere (2010/63/EU):
Deutsch / Englisch - Deutsches Tierschutzgesetz:
Aktuelle Fassung - Deutsche Tierschutz-Versuchstierverordnung:
Link
Stellungnahmen wissenschaftlicher Institutionen
- Position der FENS (Föderation der Europäischen neurowissenschaftlichen Fachgesellschaften) zur neuen EU-Richtlinie:
deutsche Übersetzung / englisches Original - Position der ESF-EMRC (Arbeitsgruppe der Europäischen Wissenschaftsstiftung ESF):
deutsche Übersetzung / englisches Original - Stellungnahme der Leopoldina und Union der deutschen Akademien der Wissenschaften:
März 2012, aktualisiert im Oktober 2012
Öffentliche Debatte
- Deutschlandfunk. „Forschung mit transgenen Tieren wird zunehmen“ 20.12.2018 Interview mit Stefan Treue, Deutsches Primatenzentrum, Göttingen
- DIE ZEIT. "Von Menschen und Mullen. Einem renommierten Forscher wird Grausamkeit vorgeworfen. Davon merkt man beim Laborbesuch nichts." (18.04.2018)
- DIE ZEIT. Tierversuche: "Abwägung zwischen Leid und Erkenntnis" 13. Januar 2017
Interview mit Wolf Singer - The Guardian. "You might find my research using monkeys abhorrent, but it could save your life" 1. März 2016.
- Die ZEIT. "Tierversuche: Warum brauchen wir den Affen?" Tierversuche sind ein hoch umstrittenes Thema. Jetzt beginnen die Forscher, der Öffentlichkeit ihre Arbeit zu zeigen – und zu erklären. 29. Oktober 2015.
Die 3R: replacement (Ersatz), reduction (Verringerung), and refinement (Verbesserung)
Um den verantwortungsvollen Umgang mit Tieren in der Forschung voranzutreiben, haben Willi am Russell und Rex Burch erstmalig im Jahr 1959 in ihrem Buch „Prinzipien verantwortungsvoller Experimentaltechniken “ das „3R-Konzept“ entwickelt. Die 3 R stehen für die Notwendigkeit der Ersatzes (replacement), der Verbesserung (refinement) und der Verringetung (reduction) der Verwendung von Tieren in der experimentellen Arbeit.
- Neuron (20.9.2012). "Implementing the 3Rs in Neuroscience Research: A Reasoned Approach" (auf Englisch).
- Erklärung von Basel. Webseite der Initiative "Basel Declaration"
- Nature (6.12.2010). "Basel declaration defends animal research" (auf Englisch)